Albanien ist eine ganz besondere Destination für Besthomez. Wir waren da und haben uns in seiner Hauptstadt Tirana, in den Bergen, auf Weingütern, bei Schäfern und in ihren Dörfern, aber auch in den boomenden Urlauber-Destinations an den idyllischen Stränden des Landes umgeschaut.
Dieses Land mit uralten Wurzeln steht kurz davor, ein neues Kapitel seiner Geschichte zu schreiben: die mögliche Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Seine Hauptstadt Tirana, die sich im rasanten Tempo entwickelt, steht als Symbol für den Fortschritt und Wandel, den das gesamte Land derzeit durchläuft. Tirana, eine Stadt im Umbruch, wird oft als Mega-Baustelle beschrieben, was die Dynamik Albaniens auf dem Weg zur Modernität widerspiegelt.
Man soll hinhören, wenn ein Thema immer wieder auftaucht. Immer mehr Leute reden von Albanien, aber immer noch waren nur wenige da. Wir haben uns für Besthomez auf den Weg gemacht und berichten! Wir geben weiter, was wir gelernt, gesehen und verstanden haben – vor allem aber: unsere Sympathie!
Historische Wurzeln: Ein Erbe von Thrakern, Illyrern und Römern
Albanien liegt in einer Region, die seit Jahrtausenden als Schmelztiegel der Kulturen und Völker bekannt ist. Das kulturelle Erbe reicht von den thrakischen Stämmen über die Illyrer bis hin zu den Römern und mittelalterlichen Fürstentümern. Diese reiche und komplexe Geschichte zeigt sich in den Traditionen, Sprachen und Bräuchen, die das Land bis heute prägen. Albanien ist somit ein Land, das tief in seiner Vergangenheit verwurzelt ist, aber gleichzeitig bereit ist, sich den Herausforderungen der Moderne zu stellen.
Der EU-Beitritt: Ein lang ersehnter Schritt
Im Jahr 2014 wurde Albanien offiziell als EU-Beitrittskandidat anerkannt. Dies war ein bedeutender Meilenstein, der sowohl Albaniens Vergangenheit als auch seine Zukunft betrifft. Die formellen Beitrittsverhandlungen begannen im Jahr 2022, und seitdem hat sich für Albanien ein neues Europa eröffnet, das die alten Verbindungen des Balkans mit den modernen Strukturen der Europäischen Union vereint. Der Beitritt zur EU ist jedoch ein langer und anspruchsvoller Prozess, der viel Geduld und Reformbereitschaft erfordert.
Herausforderungen auf dem Weg in die Europäische Union
Der Weg Albaniens in die EU ist kein einfacher. Es ist notwendig, dass das Land seine alte Gesellschaftsstruktur, die durch verschiedene mächtige Reiche wie die Byzantiner und Osmanen geformt wurde, modernisiert. Dies erfordert eine Anpassung an die europäischen Werte und Gesetze. Ähnlich wie die zerklüftete Geografie Albaniens, die von Bergen und Tälern durchzogen ist, ist auch dieser Weg von Herausforderungen und unerwarteten Wendungen geprägt. Die Transformation, die das Land durchläuft, ist tiefgreifend und verlangt strukturelle Reformen in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit, Justiz und Korruptionsbekämpfung.
Kanun von Lekë Dukagjini: Ein mittelalterliches Erbe
Bis heute spielt neben dem staatlichen Rechtssystem auch ein traditionelles Gewohnheitsrecht eine wichtige Rolle in Albanien, insbesondere in ländlichen Gebieten. Dieses Recht ist als Kanun bekannt, und der bekannteste von ihnen ist der Kanun von Lekë Dukagjini. Es handelt sich um einen mittelalterlichen Kodex, der im 15. Jahrhundert niedergeschrieben wurde, jedoch auf viel älteren Traditionen basiert. Der Kanun regelt das soziale Leben, besonders in den nördlichen Regionen Albaniens, und beinhaltet unter anderem das Gastrecht. Dieser Kodex zeigt, dass die albanische Kultur tief verwurzelt ist und alte Traditionen auch heute noch eine zentrale Rolle spielen.
Reformen und Tradition: Ein schwieriger Balanceakt
Die von Albanien erforderlichen Reformen müssen tief in die soziale und kulturelle Struktur des Landes eingreifen, was die Modernisierung besonders anspruchsvoll macht. Die albanische Gesellschaft, in der Gewohnheitsrechte wie der Kanun teilweise bis heute gelten, steht vor der Herausforderung, diese traditionellen Normen mit den modernen europäischen Gesetzen in Einklang zu bringen. Während beispielsweise der Handschlag im Kanun als unumstößlich gilt und keinen Rechtsanwalt benötigt, ist dies in Europa oft schwer umsetzbar. Doch genau in dieser Spannung zwischen Tradition und Moderne liegt der einzigartige Charakter Albaniens.
Der Westbalkan: Eine Region von strategischer Bedeutung für die EU
Die Europäische Union hat inzwischen die strategische Bedeutung des Westbalkans erkannt. Diese Region, zu der auch Albanien gehört, verkörpert wie keine andere die kulturelle Vielfalt Europas. Die verschiedenen Völker, die in Albanien beheimatet sind, bringen eine dynamische Energie in den politischen Prozess ein, der weit über reine Verhandlungen hinausgeht. Sie verdeutlichen, dass Albanien bereit ist, sich in die europäische Gemeinschaft zu integrieren, ohne dabei seine kulturelle Identität zu verlieren.
Die Zukunft Albaniens: Ein ungewisser, aber vielversprechender Weg
Wie lange der Prozess des EU-Beitritts dauern wird, bleibt ungewiss. Es ist möglich, dass es noch viele Jahre in Anspruch nehmen wird, bevor Albanien endgültig der Europäischen Union beitritt. Doch eines ist sicher: Wenn Albanien die Schwelle zur EU überschreitet, wird es nicht nur ein weiteres Mitglied sein. Es wird vielmehr ein lebendiger Beweis für die unaufhaltsame Kraft der Geschichte und die unzerstörbare Vielfalt der Balkanregion sein, die Europa in vielerlei Hinsicht bereichert.
Die Albaner sind sich dessen gewiss und investieren mit aller Kraft in die Zukunft. Nicht nur die Hauptstadt erstrahlt in neuem Glanz, auch die Gesetzgebung wird europäischen Normen angepasst – vor allem aber entstehen so unglaublich geschmackvolle Urlaubquartiere direkt am Meer – so komplett verschieden von der hässlichen Blockbebauung vieler Strände in Südspanien – dass wir uns die Augen gerieben haben! Die Überraschungen und ihre Preise haben Namen: „Turquoise Marina“, „Porto Lazli“, „Green Coast“ – darüber ein nächstes Mal mehr!